Hochwasserschutz im Landkreis Bayreuth
Während im nördlichen Landkreis Bayreuth der Rote und Weiße Main und seine Nebenflüsse für Hochwassergefahr sorgen, können in der Fränkischen Schweiz die Wiesent, Püttlach und ihre Zuflüsse Hochwasser führen. Durch die Lage im Oberlauf entstehen Hochwasser sehr schnell und weisen meist kurze Spitzen auf.
Hochwasserschutz Weidenberg
Nach den Hochwasserereignissen im Sommer 2006 hat sich der Markt Weidenberg nach eingehenden Untersuchungen entschlossen, für den Bereich Baugebiet Weidig, dem Gewerbegebiet Weidenberg und der Ortschaft Mengersreuth die Hochwasserabflusssituation entsprechend den Regeln der Technik und den behördlichen Vorgaben für ein 100jährliches Hochwasserereignis zu verbessern bzw. deren Bewohner zu schützen.
Film zur Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens in Weidig
Hochwasserschutz Pottenstein
Die Stadt Pottenstein wurde in vergangener Zeit immer wieder von Hochwässern der Püttlach, einem Gewässer II. Ordnung, heimgesucht. Am stärksten im Jahr 1909, als ein mindestens 100-jährliches Hochwasser die Stadt überflutete. Besonders die gesamte nordöstliche Altstadt im Bereich "Am Stadtgraben", "Fischergasse", "Malerwinkel" und "Judenbrunnen" war gefährdet.
Zum Schutz gegen derartige Hochwässer erstellte das damalige Wasserwirtschaftsamt Bayreuth 1987 die innerstädtische Gewässerausbauplanung. Vor den Baumaßnahmen konnte die Püttlach lediglich ein Hochwasser mit 10-jährlicher Wiederkehr schadlos abführen. Durch den Ausbau wurde das gesamte innerörtliche Gewässersystem verbessert. Die Leistungsfähigkeit der Püttlach samt Mühlkanälen wurde soweit gesteigert, dass ein Hochwasserereignis abgeleitet werden kann, das statistisch in 100 Jahren einmal erreicht oder überschritten wird.
Der Ausbau besteht hauptsächlich aus einer Verbreiterung des ursprünglichen Abflussquerschnittes und einer Eintiefung der Gewässersohle um etwa 25 cm. Durch die Eintiefung der Gewässersohle mussten die innerorts vorhandenen Wehranlagen, drei Brücken und fast sämtliche Ufermauern neu errichtet werden. Zuletzt wurden auch zwischen Kohlmühle und Ziersmühle die Abflusssituation verbessert, Ufermauern erneuert und neue Schutzeinrichtungen gebaut. Gleichzeitig wurde auch im Rahmen des Möglichen auf die Gewässerstruktur geachtet.
2010 wurde der Hochwasserschutz für Pottenstein fertig gestellt. Neben den technischen Maßnahmen sind die neu gebaute Brücke und die ansprechende Ufergestaltung zum Blickfang geworden. Träger der Hochwasserschutzmaßnahmen war der Bezirk Oberfranken. Die Baukosten betrugen rd. 3.000.000 €.
Am Flussufer in Pottenstein