Hochwasserschutz Schauenstein / Uschertsgrün

Im vergangenen Jahrhundert entwickelte sich im Selbitztal um Kleinschmidenhammer Industrie. Um Erweiterungsflächen zu gewinnen, wurde die Selbitz begradigt und an die westliche Talseite verlegt. Die Selbitz wurde zur Verbesserung des Abflusses bei Hochwasser bis in die 1970er/1980er Jahre weiter ausgebaut und auch damals wurden bereits Anlagen zum Schutz vor Hochwasser errichtet. Nach der Schließung des Industriewerks Schauenstein wurden nun alte Gebäudeteile abgerissen. Das alte Industriegelände soll neu entwickelt und weiter als Gewerbefläche genutzt werden.

Trotz des vorhandenen Schutzes werden bei einem 100-jährlichen Hochwasser große Teile des Gewerbegebiets überflutet. Darüber hinaus entsprechen die Hochwasserschutzanlagen nicht mehr dem aktuellen Standard. Daher soll der Bereich künftig vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt werden. Aufgrund des Klimawandels und der dadurch zu erwartenden größeren Abflüsse werden die Anlagen mit einem Klimazuschlag von 15% bemessen.

Lageplan

Oberhalb der Selbitzbrücke sollen die alten Deiche teilweise zurückgebaut werden. Neue Hochwasserschutzmauern sollen gebaut oder bestehende Deiche erhöht werden. Im weiteren Verlauf sind unterhalb der Brücke an den Gebäuden Anpassungsmaßnahmen vorgesehen. Der Selbitz soll durch Aufweitungen und Rückverlegung von Hochwasserschutzanlagen mehr Raum gegeben werden, wodurch sich die Abflussleistung erhöht. Doch auch für die ökologische Aufwertung ist dies ein wertvoller Schritt.

Denn die Selbitz soll gleichzeitig als Lebensraum wieder attraktiver und naturnah mit abwechslungsreichen Strukturen gestaltet werden. Abstürze im Gewässer, die eine Barriere für Lebewesen darstellen, sollen durchgängig umgebaut werden.

Die Kosten des Vorhabens betragen rund 1,4 Mio. Euro. Träger der Maßnahmen ist der Freistaat Bayern. Die Stadt Schauenstein beteiligt sich an den Kosten des Hochwasserschutzes. Es ist geplant, in 2021 die Entwurfsplanung abzuschließen.