Einschöpfung am Roten Main

Entsprechend der genehmigten Planung konnten ab Dezember 2008 der Neubau des Wehres an einer weiter flussauf gelegen Stelle und die Errichtung des daran angepassten Hochwasserrückhaltebeckens, der so genannten Einschöpfung, begonnen werden.

Das neue Wehr gliedert sich in die 4,5 m breite Ausleitung des Mühlkanals, in eine 14 m breite Wehröffnung mit Schütz und aufgesetzter Stauklappe und in eine 14 m breite, fast vier Meter hohe Stauklappe.

Die Gewässerdurchgängigkeit wird durch das geöffnete mittige Wehrfeld gewährleistet, unter dem eine raue Rampe ausgebildet wurde. Wo sich das frühere Wehr befand, wurde eine Sohlrampe mit Niedrigwasserführung errichtet. Der Einlauf zum historischen Mühlkanal wurde verlängert und im Rahmen der beengten Platzverhältnisse naturnah gestaltet.

Alten Wehre heute Bild vergrössern Der Standort des alten Wehres wurde durchgängig gestaltet

Das Hochwasserrückhaltebecken befindet sich beidseitig des Roten Mains und gewährleistet den Rückhalt von 780.000 m3 Wasser. Die beiden Dammabschnitte können unbeschadet überströmt werden. Als Trockenbecken ist das Areal nur bei Hochwasser überstaut und kann im Normalfall genutzt werden. Bis zum Jahr 2016 sollen hier noch Umgestaltungen für die Bayerische Landesgartenschau erfolgen.

Mühlkanal Bild vergrössern Der verlängerte Einlauf zum Mühlkanal verläuft zwischen dem Roten Main und einer Kleingartenanlage.

Mit Hilfe automatischer Pegel wird das Wehr so gesteuert, dass ein schadloser Abfluss von 90 m3/s passieren kann und alles andere Wasser zurückgehalten wird.

Der Rote Main ist ein Gewässer 2. Ordnung. Die beschriebenen Hochwasserschutzmaßnahmen erfolgten in Trägerschaft des Bezirkes Oberfranken.
Für Unterhalts- und Ausbaumaßnahmen nach 2009 ist nunmehr der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Hof, zuständig

Hydrologische Daten

Der Rote Main hat an der Staustelle ein Einzugsgebiet von 263 km2.

  • Mittlerer Abfluss: 3,08 m3/s
  • Hochwasser mit jährlicher Wiederkehrswahrscheinlichkeit: ca. 50 m3/s
  • Hochwasser mit 100-jährlicher Wiederkehrswahrscheinlichkeit: ca. 150 m3/s

Finanzierung

Die Kosten betrugen rund 10 Millionen Euro.

  • 25 % Kostenübernahme durch den Bezirk Oberfranken
  • 25 % Kostenübernahme durch die Stadt Bayreuth
  • 50 % Förderung durch den Freistaat Bayern