Was ist ein Umsetzungskonzept?

Für die Oberflächengewässer werden Maßnahmen erarbeitet, die für die Erreichung des guten Zustands notwendig werden.

Hierfür wurden alle Flüsse in Flusswasserkörper (FWK) eingeteilt. Für jeden FWK wird der Gesamtzustand ermittelt. Die Defizite werden für den ökologischen Zustand anhand der Qualitätskomponenten Makrozoobenthos (Wasserinsekten), Fische, Makrophyten (Wasserpflanzen) und Phytobenthos (Plankton) festgestellt Zusätzlich wird auch der Baustein "Chemie" betrachtet. Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung werden in Maßnahmenprogrammen vorgeschlagen, die für die jeweiligen gesamten deutschen Flussgebietseinheiten, d. h. das Einzugsgebiet der Elbe, des Rheins oder der Donau, aufgestellt werden.

Die Präzisierung der gewässerstrukturellen Maßnahmen erfolgt bayernweit in kleineren Gewässerabschnitten in einem sogenannten Umsetzungskonzept (UK). Hierin werden gute und schlechte Gewässerabschnitte anhand der Gewässerstrukturgütekartierung, bereits vorhandener Planungen (z.B. FFH-Managementplänen) und weitern Grundlagendaten ermittelt.

Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzept

Gemäß Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzept müssen jedoch nicht alle schlechten Gewässerabschnitte aufgewertet werden. Für eine funktionierende Biozönose müssen Lebensräume (Strahlursprünge) mithilfe von Strahlwegen (in beide Fließrichtungen) vernetzt sein. Mit Trittstein-Biotopen können Stahlwege verlängert werden. Je nach Gewässer sind Strahlursprünge, Strahlwege und Trittsteine unterschiedlich lang.

Es erfolgt eine Kostenermittlung und Priorisierung der Maßnahmen. Des Weiteren werden Vorschläge zum Grunderwerb gemacht.

Ein wichtiger Bestandteil des UK ist die Öffentlichkeitsbeteiligung (Behörden, Anlieger, Gemeinden, Wasserkraft, Naturschutz, etc.). Diese kann in Form von Besprechungen, öffentlichen Sitzungen oder auch schriftlichen Stellungnahmen erfolgen.

Die Umsetzung der im UK enthaltenen Maßnahmen kann sowohl im Gewässerunterhalt (Einbringen von Kies o. Totholz) als auch im Gewässerausbau (Bauen einer Tieraufstiegshilfe, neuen Gewässerlauf anlegen) erfolgen.

Für die Erstellung von UKs und die Umsetzung von Maßnahmen nach europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) gibt es für Kommunen eine Förderung nach RZWas.