Renaturierung der Fichtenohe dient dem vorbeugenden Hochwasserschutz

Am 15. September 2008 fand in Pegnitz der ersten Spatenstich für den vorbeugenden Hochwasserschutz an der Fichtenohe statt. Das Vorhaben wird in der Zuständigkeit des Bezirkes Oberfranken ausgeführt, die Planung hat das Wasserwirtschaftsamt Hof erstellt.

Auf insgesamt 2,5 km wird Hochwasserrückhalteraum geschaffen, die Gewässerdurchgängigkeit hergestellt und das Gewässerbett naturnah umgestaltet. Von dem ökologisch verträglichen Hochwasserschutzkonzept profitiert die Stadt Pegnitz. Etwa 5 Hektar Siedlungsfläche, davon 2 Hektar Gewerbegebiet, werden damit besser vor Hochwasser mit hundertjährlicher Wiederkehrswahrscheinlichkeit geschützt.
Das Vorhaben beginnt nordöstlich des Ortsteiles Buchau und endet beim Schwimmbadgelände der Stadt Pegnitz.

Planausschnitt Bild vergrössern Planausschnitt an der Guyancourt-Brücke mit dem verlängerten, neuen strukturreichen Gewässerbett

Bauliche Maßnahmen

  • Reaktivierung von ca. 60.000 m2 Retentionsfläche innerhalb des Überschwemmungsgebietes
  • Gewässerverlängerung durch Einbau einer 1.500 m langen naturnahen Gewässerstrecke um ca. 500 m
  • Umgestaltung und Einbeziehung des vorher technisch ausgebauten Gerinnes sowie Verzahnung des Gewässers mit der Aue und den umliegenden Flächen
  • Schaffung abflusshemmender Strukturen: Mulden, Tümpel und Gewässeraufweitungen
  • Umbau der desolaten Wehranlage beim Schwimmbad zur rauen Steinrampe, die auch die Durchgängigkeit für Fische und kleinere Organismen gewährt
Flachwasserbereich Bild vergrössern Flachwasserbereich für natürliche Entwicklung und Hochwasserrückhalt
  • Auflockerung der Uferlinie durch Leitwerke, Buhnen etc. auf über 450 m Gesamtlänge
  • Initialpflanzungen von Gehölzen und Sträuchern im Bereich der Feuchtbiotope und des neuen naturnahen Gewässerlaufes
  • Errichtung eines Bau- und Unterhaltungsweges in der Talaue, der auch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben wird

Die Gesamtkosten wurden mit 550 Tsd. Euro veranschlagt. Auf den Grunderwerb entfallen rd. 85 Tsd. Euro.

Der Bezirk Oberfranken und die Stadt Pegnitz tragen je 20% der Kosten. Die Europäische Union beteiligt sich mit 50% aus dem Förderprogramm ELER und der Freistaat Bayern finanziert den restlichen Anteil.