Aue Blumenau am Weißen Main

Stadt Bad Berneck, Landkreis Bayreuth

Beschreibung

Im Auftrag des Bezirks Oberfranken wurde der Weiße Main bei Bad Berneck 1992 durch das Wasserwirtschaftsamt Bayreuth ökologisch ausgebaut. Dabei wurden in der Aue des Weißen Mains, der sogenannten Blumenau, zahlreiche Feuchtbiotope angelegt:

Altarme (mit dem Weißen Main verbunden), Altwasser (ohne Verbindung), Tümpel (können zeitweise austrocknen) und Aufweitungen/ Abflachungen der Ufer an den kleinen Gräben. Es entstanden breitere Gehölz- und Röhrichtsäume entlang der Ufer. Bereits vorhandene Geländestrukturen wurden z. T. verstärkt zu einem abwechslungsreichen Geländerelief, ein Mosaik unterschiedlicher Kleinlebensräume (Mikrohabitate). Durch unterschiedlich extensive Pflege, entweder Mahd ohne Düngung oder Beweidung durch Schafe, werden die Feuchtwiesen, die durchsetzt sind von Senken mit Seggenrieden, kleinen Röhrichten und Gehölzgruppen, erhalten.

Die Auwaldflächen und Ufergehölzsäume dagegen werden der Sukzession, der natürlichen Entwicklung überlassen.

Ziel der gesamten Maßnahmen war die Verbesserung der sogenannten "biologischen Wirksamkeit": Eine intakte, naturnahe Aue mit einem möglichst natürlichen Gewässer ist gegen schädliche Umwelteinflüsse gut abgepuffert. So wird z. B. das Gewässer dank seiner besseren "Selbstreinigungskraft" mit dem gereinigten Abwasser, wie es auch aus einer guten, ordnungsgemäß funktionierenden Kläranlage kommt, leichter und schneller fertig und baut diese Belastung rasch ab, ohne Schaden zu nehmen, da die natürlichen Stoffkreisläufe optimal eingespielt sind.

Eine solche naturnahe Landschaft ist auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Wiederholte Untersuchungen durch ein Expertenteam belegen das Anwachsen der Tier- und Pflanzenpopulation und die Einwanderung neuer Arten. Viele dieser Tiere und Pflanzen sind sog. "Rote Liste"-Arten, d. h. selten und andernorts vom Aussterben bedroht oder gefährdet.

Beobachtet wurden u.a. Libellenarten, wie Glänzende Binsenjungfrau, Gefleckte und Große Heidelibelle, weiterhin Sumpfschrecke, Weißrandiger- und Sumpfgashüpfer, verschiedene Laufkäferarten und Spinnen. Gras- und Wasserfrösche, Erdkröte, Berg-, Teich- und Kammmolch, Ringelnatter, Zaun- und Bergeidechse, zahlreiche Vögel, wie Eisvogel, Braunkehlchen, Bekassine und Wasseramsel, Pirol, Graureiher und Rohrweihe, außerdem Fische wie Bachforelle, Elritze, Moderlieschen, Bartgrundel und Mühlkoppen, daneben Bachneunauge und Edelkrebs und auch viele Schmetterlinge, z. B. Großer Schillerfalter, Schwalbenschwanz und Mädesüß-Perlmuttfalter.

Die Gesamtfläche beträgt 28,5 ha;
Im Zuge des Ökoausbaus wurden 16.000 m3 Material bewegt. Die Kosten beliefen sich auf 296.550 €.

Möglichkeiten:

Wandern entlang des Weißen Mains.

Weitere Möglichkeiten:

Auf dem Döbraberg, der höchsten Erhebung des Frankenwaldes, bietet der Prinz-Luitpold-Aussichtsturm eine einzigartige Aussicht.

Service:

Neben Einkehrmöglichkeiten in Bad Berneck finden sich zahlreiche Gasthäuser und Pensionen in den umliegenden Ortschaften.

Hinweis:

Die Aue Blumenau ist ein Naturschutzgebiet. Aus diesem Grund ist auf die Natur in diesem Bereich besondere Rücksicht zu nehmen

Ansprechpartner:

Für Fragen zum ökologischen Ausbau:
Wasserwirtschaftsamt Hof

Weiterführende Informationen

Links innerhalb dieses Angebots