Folgende Baumaßnahmen waren dazu notwendig:

  • Ein neuer Treibgutfang (Wildholzrechen) flussaufwärts von Stadtsteinach in der Steinachklamm verhindert den Transport größerer Äste und Baumstämme in das Stadtgebiet. Diese könnten sich an Brücken verfangen und einen gefährlichen Aufstau erzeugen.
  • Es wurden zum Hochwasserschutz Deiche mit einer Gesamtlänge von ca. 240 m, Höhe ca. 1,20 m, errichtet.
  • Die Untere Steinach wurde auf einer Länge von ca. 465 m verbreitert.
    Flache Uferböschungen wurden angelegt.
  • Bau beidseitiger Ufermauern aus Stahlbeton
    Im beengten Siedlungsbereich wurden rund 280 m Betonmauern zum Hochwasserschutz errichtet.
  • Hochwasserentlastung am bestehenden Wehr
    Größere Hochwässer konnten nicht ohne Aufstau über die bestehende Wehranlage am nördlichen Ortseingang abgeleitet werden. Deshalb wurde zusätzlich ein paralleles Gerinne zur Entlastung des bestehenden Gerinnes angelegt. Dort wurde auch ein Fischpass integriert, der die Gewässerdurchgängigkeit für Fische und sonstige Organismen wiederherstellt.
  • Ausleitungsbauwerk in Stahlbetonbauweise und anschließende Flutmulde
    Ca. 100 m südlich der Bahnhofstraße wurde ein Ausleitungsbauwerk errichtet, das einen Teil des Hochwassers in eine Flutmulde ableitet. Das Bauwerk steuert den Hochwasserabfluss so, dass maximal 12 m³/s im "alten" Gewässerbett der Unteren Steinach weiter fließen und die restliche Wassermenge über die Flutmulde abgeleitet wird.

Die Fläche über dem Flutdurchlass Bild vergrössern Fläche für den Flutdurchlass
  • Flutmulde, Länge ca. 700 m
    Bei Hochwasser fließen in der Flutmulde bis zu 32 m³/s ab. Sie wurde auf Grund der beengten Verhältnisse zunächst als Kastenprofil in Stahlbeton (Länge 70 m, Breite 7 m) und anschließend als offenes Gerinne mit einer Sohlbreite von 10 m und einer maximalen Tiefe von 2,0 m ausgebildet. Parallel zur Flutmulde wurde ein Unterhaltungsweg angelegt.

Flutmulde Bild vergrössern Fertiggestellte Flutmulde im Juli 2010
  • Hochwasserdurchfluss unter der B 303
    Die B 303 quert in Ost-West-Richtung den Talraum der Unteren Steinach und des Pfuhlgrabens. Ein 30 m langes Brückenbauwerk verhindert jetzt Überflutung und Aufstau.
  • Anpassung bestehender Infrastruktureinrichtungen
    Abschnittsweise wurden Straßen und die Brücke zum Sportplatz an die neue Situation angepasst. Da die Spannweite der Brücke über den neuen Gewässerlauf nicht ausreichte, wurde sie abgerissen und an gleicher Stelle mit einer größeren Brückenöffnung neu gebaut. Infolge der Maßnahmen mussten auch verschiedene Leitungen (Wasser, Abwasser, Telefon, Gas) verlegt werden.