Hochwasserschutz Pottenstein

Die Stadt Pottenstein wurde in vergangener Zeit immer wieder von Hochwässern der Püttlach, einem Gewässer II. Ordnung, heimgesucht. Am stärksten im Jahr 1909, als ein mindestens 100-jährliches Hochwasser die Stadt überflutete. Besonders die gesamte nordöstliche Altstadt im Bereich "Am Stadtgraben", "Fischergasse", "Malerwinkel" und "Judenbrunnen" ist gefährdet.

Zum Schutz gegen derartige Hochwässer erstellte das Wasserwirtschaftsamt Bayreuth 1987 die innerstädtische Gewässerausbauplanung zum Hochwasserschutz in Pottenstein. Vor den Baumaßnahmen konnte die Püttlach lediglich ein Hochwasser mit 10-jährlicher Wiederkehr schadlos abführen. Durch den Ausbau wird das gesamte innerörtliche Gewässersystem verbessert. Die Leistungsfähigkeit der Püttlach samt Mühlkanälen wird soweit gesteigert, dass ein Hochwasserereignis abgeleitet werden kann, das statistisch in 100 Jahren einmal erreicht oder überschritten wird.

Träger der Hochwasserschutzmaßnahmen ist der Bezirk Oberfranken.

Bisherige Bauabschnitte

Der Ausbau, der im Herbst 1988 begonnen wurde, besteht hauptsächlich aus einer Verbreiterung des ursprünglichen Abflussquerschnittes und einer Eintiefung der Gewässersohle um etwa 25 cm. Durch die Eintiefung der Gewässersohle mussten die innerorts vorhandenen Wehranlagen, drei Brücken und fast sämtliche Ufermauern neu errichtet werden.

  • BA 01: Baugrunduntersuchung für Püttlachspeicher 42.000 €
  • BA 02: Kohlmühle – Fischergasse 500.000 €
  • BA 03: Grunderwerb 27.000 €
  • BA 02: Kohlmühle – Fischergasse 500.000 €
  • BA 05: Steigmühlwehr – Brücke Kurpark 461.000 €
  • BA 06: Brücke Fischergasse – Bürgerhaus 169.000 €
  • BA 07: Bürgerhaus – Steigmühlwehr 547.000 €

Daraus ergeben sich die bisherigen Baukosten: 2.492.000 €

Bauabschnitt 8

Der letzte Bauabschnitt 08, der im Herbst 2008 beginnt und größtenteils in 2009 abgeschlossen wird, umfasst den Bereich zwischen Kohlmühle und Ziehrsmühle. Die Baukosten sind mit 570.000 € veranschlagt.

Die Püttlach wird zwischen der Brücke ST 2163 und der Ziehrsmühle auf einer Länge von ca. 190 m ausgebaut. Damit der Hochwasserabfluss gewährleistet ist, wird das Gerinne von 4,30 m auf 6,00 m Breite aufgeweitet.
Die rechte Ufermauer zwischen der Staatstrassenbrücke und dem ehemaligen Firmengelände Klubert und Schmidt muss erneuert werden, dabei wird die neue Ufermauer etwas nach Norden gerückt.
Der Ausbau im Bereich des Löhrgäßchens erfolgt beidseitig mit Ufermauern aus Stahlbeton, die mit Naturstein verblendet werden. Die Gewässersohle wird naturnah mit einseitigem Gefalle ausgeführt, falls erforderlich werden vereinzelt Störsteine eingebracht.
Zwischen dem Gelände der ehemaligen Fabrikhallen Klubert & Schmidt und der Ziehrsmühle wird das Gewässer von Anlandungen geräumt. Der baufällige Steg zur Ziehrsmühle wird erneuert.

Linksseitig wird es nach der hydraulischen Berechnung erforderlich, eine Ufermauer mit einer Höhe von ca. 1,10 m über Straßenniveau zu errichten. Mit dieser Maßnahme werden die Anwesen und die Zufahrtswege hochwassersicherer. Um das anfallende Niederschlagswasser schadlos ableiten zu können, ist eine Binnenentwässerung geplant.

Im Bereich flussaufwärts der Ziehrsmühle wird das Gelände an die Mauern angeglichen. Das Gewässer wird dort auch geräumt und von Abflusshindernissen befreit.

Baumaßnahmen abgeschlossen

Am 21. September 2010 wurde der Abschluss des Bauabschnittes 8 - und damit der gesamten Hochwasserschutzmaßnahmen für Pottenstein - feierlich begangen. Dazu versammelten sich Vertreter aller beteiligten Instituionen und Firmen am neuen Steg zur Ziersmühle: der Bezirk Oberfranken und die Stadt Pottenstein als Bauherren, das Wasserwirtschaftsamt Hof als Planer und Bauüberwacher, die Bau- und Ausrüstungsfirmen, Pressevertreter und natürlich die Anwohner. Neben den technischen Maßnahmen sind die neu gebaute Brücke und die ansprechende Ufergestaltung zum Blickfang geworden.

Flussufer mit Schutzmauer Bild vergrössern Flussufer mit Schutzmauer
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