Hochwasserschutz Kulmbach, Weißer Main - Flutmulde

Die Hochwasserschutzmaßnahmen erstrecken sich auf einer Gesamtlänge von 1,55 km zwischen der Brücke B 85 und der Berliner Brücke. Außerdem wird zufließendes Hangwasser in einen Abfanggraben geleitet, durch das sonst der Stadtteil Blaich gefährdet wäre.

Baukosten

  • voraussichtliche Baukosten: 15,5 Mio Euro
  • Beteiligtenleistung der Stadt Kulmbach: 1,1 Mio Euro

Der erste Bauabschnitt zur Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Flutmulde (Stadtteil Blaich) wurde finanziert von:

  • Kofinanzierung der Europäischen Kommission mittels Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Bereich der Regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB), Förderperiode 2007-2013: 1.770.000 €
  • Freistaat Bayern
  • Stadt Kulmbach

Der EFRE wird auch in der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 die Förderziele Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (EFRE-IWB) unterstützen und sich am Hochwasserschutz Kulmbach beteiligen.

Hochwasserschutz

40 Hektar Siedlungs- und Verkehrsflächen im Kulmbacher Stadtbereich sind damit vor Hochwasserereignissen bis zu hundertjährlicher Wiederkehrswahrscheinlichkeit geschützt. Diese sind durch einen Abfluss von 265 m3/s gekennzeichnet.

Der flussab linksufrige Deich wird entfernt, der Straßendamm B 289 wird entsprechend geschützt. Ein ca. 700 m langer rechtsufriger Deichabschnitt wird nach statischen Erfordernissen mit einer Stahlspundwand gesichert.

Das strukturarme Gerinne wird ein naturnahes Gewässerbett erhalten. Bild vergrössern Das strukturarme Gerinne wird ein naturnahes Gewässerbett erhalten.

Ein zweiter rechtsufriger Abschnitt umfasst die Rückverlegung des Deiches, sodass in der Flutmulde 10,4 ha neuer Hochwasserrückhalteraum entsteht. Im letzten Abschnitt wird der Deich in Erdbauweise erhöht.

Entlang der Deiche werden Dränage-leitungen das Niederschlagswasser sammeln und ableiten. Im Hochwasserfall springt ein Schöpfwerk automatisch an und fördert bis 0,7 m3/s Wasser in den Fluss.

Sozialfunktion

Die umgestaltete Flutmulde wird naturnah gestaltet und für Fußgänger und Radfahrer erlebbar. Zwei Holzbrücken ermöglichen die Durchquerung des Geländes. Der Biergarten bleibt wie bisher zugänglich.

Die Deiche und sichtbaren Spundwandteile werden sich in das Landschafts- und Stadtbild einfügen. Durchgänge, Vor- und Rücksprünge und Verblendungen sind für die Spundwandteile geplant.

Gewässerökologie

Die Fließlänge und Strukturvielfalt des Flutkanals wird deutlich erhöht. Schließlich ist dies der Weg, dem wandernde Fische und Gewässerlebewesen folgen. Am Schwimmbadwehr befindet sich eine Fischaufstiegsanlage.