Weißer Main - OT Blaich, Bauabschnitt 1 - Flutmulde

Während beim Flutmuldenbau das Ziel ein gleichförmiger und geradliniger Flusslauf war, ermöglichte die Verbesserung des Hochwasserschutzes auch die Gestaltung eines abwechslungsreichen und naturnahen Gewässers. Der Freistaat Bayern brachte gemeinsam mit der Stadt Kulmbach die 1,5 km lange Flutmulde zwischen B85 und Berliner Brücke auf den neuesten Stand und gestaltete die Pörbitscher Au großzügig um.

Der flussab linksufrige Deich wurde entfernt, der Straßendamm B 289 wurde entsprechend geschützt. Ein ca. 700 m langer rechtsufriger Deichabschnitt wurde nach statischen Erfordernissen mit einer Stahlspundwand gesichert. Auf Seiten des Stadtteils Blaich wurden die Spundwände bis in den Sandstein eingebracht. Sie dienen der Untergrundabdichtung und der Gründung der Hochwasserschutzmauer. Hinter der Mauer unter dem Radweg verläuft eine Sickerleitung, die hoch anstehendes Grundwasser zum Pumpwerk ableitet, welches dieses direkt in die Flutmulde pumpt.

Hochwasserschutzmauer Blickrichtung flussaufwärts Bild vergrössern Hochwasserschutzmauer Blick von der Pörbitscher Brücke flussabwärts

In einem zweiten rechtsufrigen Bereich wurde der Deich zurückverlegt um dem Hochwasser damit mehr Raum zu geben. Dadurch entstand in der Flutmulde 10,4 ha neuer Hochwasserrückhalteraum. Im letzten Abschnitt wird der Deich in Erdbauweise erhöht.

Entlang der Deiche sammeln Dränageleitungen das Niederschlagswasser leiten es ab. Im Hochwasserfall springt das Pumpwerk automatisch an und fördert bis 700 l/s Wasser in den Fluss.

Seit 2016 darf das Wasser des Weißen Mains nun im neu gestalteten Flusslauf durch die Pörbitscher Au mäandrieren. Zum einen wird der Main dadurch erlebbarer, zum anderen entsteht eine Vielzahl an neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen.

Pörbitscher Au Bild vergrössern Pörbitscher Au mit Pummpwerk

Im Frühsommer 2018 wurden in das neue Gewässer sog. Faschinen, Totholz und Buhnen eingebaut, um neue vielfältige Habitate zu schaffen.

Beispiel von eingebauten Buhnen Bild vergrössern Beispiel von eingebauten Buhnen

Die im nächsten Schritt anstehenden Bauarbeiten beginnen am derzeitigen, vorläufigen Ende der Hochwasserschutzmauer im Bereich des Umspannwerkes und führen entlang der B289 und der Hofer Straße bis in den Bereich des Tennisplatzes.
Neben der Erhöhung des Deiches an der Flutmulde muss auch die Verrohrung des Purbaches entlang und im Bereich der Hofer Straße deutlich vergrößert werden. Während im Bereich des Purbachs von der Stadt Kulmbach gebaut wird, errichten die Stadtwerke Kulmbach Hochwasserpumpen am bestehenden Stauraumkanal "Ängerlein".

Der Bauabschnitt wurde 2018 fertiggestellt.