Trebgast-Renaturierung - gut für Bach und Aue

Mitte Juli 2014 begannen in der Nähe der Heidelmühle zwischen Trebgast und Harsdorf auf 1,2 km Länge Bauarbeiten zur Renaturierung des Gewässers.

In den 1950-iger Jahren war die Trebgast begradigt und mit Regelprofil ausgebaut worden. Dieser naturferne Zustand widerspricht den heutigen Zielen der Europäischen Wasserrahmenlinie, die den „guten Zustand“ für die Gewässer fordert.

Planum Bild vergrössern Planum für den Aushub

Das heutige Leitbild für ein Gewässer beinhaltet eine natürliche Gewässerdynamik, d. h. Selbstentwicklung der Gewässer mit vielfältigen Strukturen, Ausufern auch bei kleinen Hochwassern und dessen Rückhalt in der Aue. Vorausgesetzt, dass kaum Belastungen durch Nährstoffe oder chemische Substanzen bestehen, ist für den guten Zustand ein deutliches Mehr an Artenvielfalt im Gewässer nötig. Unterschiedlichste Wasserinsekten wie Libellenlarven und Köcherfliegen, dazu Wasserpflanzen und Algen, auch Krebstiere, sowie kleine und große Fische, z.B. Forellen und Mühlkoppen, könnten auch in der Trebgast anzeigen, dass ihre natürlichen Lebensgrundlagen wieder stimmen. Bislang hat der strukturarme, gerade Bachlauf eine solche Vielfalt verhindert.

Mäander Bild vergrössern Flussschleife bereits durchflossen

Maßnahmen

Im Zuge der Baumaßnahmen entsteht wieder ein verlängerter und geschwungener Bachabschnitt. Unterschiedliche Lebensräume, von der Kiessohle im Gewässer, über Totholz und Wurzelstöcke als Fischunterstände, von Flachwasserbereichen für Jungfische über strömungsberuhigte Aufweitungen bis zu schnellfließenden Engstellen ist alles dabei. Ober- und unterhalb des renaturierten Abschnittes, aber auch in seinem Umgriff, sind positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu erwarten.

Bei Hochwasser kann die Aue bis 8.200 m³ Wasser zusätzlich zurück halten. Die Planung und Bauleitung liegen in Händen des Wasserwirtschaftsamtes Hof. Die Baukosten betragen rund 350.000,- Euro.

Wurzelstöcke am und im Gewässer Bild vergrössern Totholz wertet den Lebensraum auf

Film über die Renaturierung der Trebgast 2014

Flugaufnahme mit Quadrocopter. Kein Ton.

Die Trebgast von oben: Befliegung der Renaturierungsstrecke flussaufwärts.
Deutlich sind die Laufverlängerung und die verankerten Totholzstämme zu erkennen.